Pilzerkrankungen (Mykosen, Tinea)

Hautpilzerkrankungen können alle Körperstellen befallen. Aber auch hier gibt es Stellen die häufiger befallen sind als andere. Die Zehenzwischenräume und Fußsohlen sind die am häufigsten betroffenen Regionen. Gefolgt von sogenannten intertriginösen Arealen. Also dort wo Haut auf Haut zu liegen kommt und sich Feuchtigkeit sammeln kann. Wie z.B. zwischen Hodensack und Oberschenkel, Bauchfalten, Gesäßfalte, Achsel usw.
Übergewicht, Diabetes und Immunsuppression begünstigen die Entwicklung von Pilzerkrankungen.

Ausgedehnte Tinea (Hautpilz) bei Fettleibigkeit

Ausgedehnte Tinea (Hautpilz) bei Fettleibigkeit

Ausgedehnte Tinea (Hautpilz) bei Fettleibigkeit und Zuckerkrankheit

Tinea (Hautpilz) am Gesäß

Tinea (Hautpilz) am Gesäß

Pilze können auch von Tieren übertragen werden, die nennt man zoophile Pilzerkrankungen.

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Tinea Corporis hier von einem Hund uebertragen

Meistens sind es Kinder die dann mehrere, manchmal bis zu dutzenden, Herde verteilt am Körper, aber auch im Gesicht nach Kontakt mit einem (Haus-) Tier, bekommen. Nach den Sommerferien beobachtet man das Auftreten dieser Tinea corporis etwas häufiger weil Familien oft aus dem Urlaub im Mittelmeerraum oder am Bauernhof zurückkommen und die Kinder sich beim Spielen mit den dort anzutreffenden Tieren, meistens Katzen, anstecken.

In meiner Ordination kann ich, mittels sog. nativer Untersuchung, nachweisen ob es sich bei einer Veränderung um eine Pilzerkrankung handelt.

Zur Identifizierung des Pilzes und Feststellung gegen welches Medikament er empfindlich ist, muss eine Pilzkultur mit Antibiogramm angelegt werden. Diese lasse ich seit Jahren vom Pilzambulatorium Hietzing durchführen. www.pilzambulatorium.at

Der Patient sollte in jedem Fall auf eine Eigenbehandlung verzichten. Der Grund dafür liegt darin, dass es sinnlos wäre eine Pilzkultur aus Material anzulegen welches mit Antimykotika (= Medikamente gegen Pilzerkrankungen) in Kontakt gestanden ist. Dadurch wäre das Wachstum der Kultur unterbunden und ein falsch negatives Ergebnis wäre die Folge. Es sollen daher mindestens 8 Wochen Abstand zwischen der letzten antimykotischen Behandlung und dem Sammeln von den Pilzkulturen liegen.

Nagelpilz (Onychomykose)

Nagelpilz an der großen ZeheNagelpilz äußert sich durch verdickte und durch weißlich bis dunkelgelb verfärbte und auch verformte Nagelplatten. Doch nicht immer handelt es sich dabei um einen Nagelpilz. Psoriasis, Lichenruber (rote Flechte), und andere Krankheiten können den Nagel ähnlich verändern. Daher sollte zur Sicherung der Diagnose eine Pilzkultur angelegt werden. Mittels der Pilzkultur kann man feststellen ob tatsächlich und wenn ja welcher Pilz die Erkrankung hervorruft und welches Medikament zur Behandlung am besten geeignet ist. Auf das Ergebnis der Pilzkultur muss circa 4 Wochen gewartet werden. Zur Durchführung der Pilzkultur sammeln Sie am besten unmittelbar nach einer Waschung/Abtrocknen aufgeweichtes Nagelmaterial in das von mir mitgegebene Heftchen. Das Nagelmaterial soll Unterhalb der Nagelplatte vorsichtig, um Verletzungen zu vermeiden (Diabetiker !),  mit einem stumpfen Messerende abgerieben werden. Je mehr gesammelt wird desto besser.

Nagelpilz Behandlung

Es gibt 2 Möglichkeiten eine Nagelpilzerkrankung (Onychomykose) mit Antimykotika (Pilzmittel)  zu behandeln.

  1. Die systemische Behandlung (Tabletten, Infusionen)
  2. Die lokale Behandlung. ( Äußerlich, Cremen/ Salben, Tinkturen)

Die Erfolgschancen dieser beiden Methoden sind aber sehr verschieden. Liegen sie bei der systemischen Behandlung  bei 70-80 % so sind es bei der lokalen Behandlung höchstens 5 %.

Die für die systemische Behandlung zur Verfügung stehenden Präparate sind seit Jahren in Verwendung und werden meistens gut vertragen, dennoch aber können sie manchmal  zu Übelkeit und Geschmacksstörungen führen die aber zurückbildbar sind. Störungen der Leberfunktion durch diese Medikamente kommen insbesondere dann vor wenn bereits eine Lebererkrankung besteht oder die Leber zusätzlichen Belastungen wie z.B. Alkohol ausgesetzt ist. Die Medikamente müssen über längere Zeiträume min. 3 Monate, bis zu 1 Jahr selten noch länger eingenommen werden. In der Regel heilen die Nägel der Finger schneller ab als die der Zehen. Die Prognose bei den Zehennägel ist unterschiedlich. Oftmals heilt der Nagel der  kleinen Zehe überhaupt nicht, der der Größeren sehr wohl ab.

Mittels einer Pilzkultur kann man feststellen ob tatsächlich und wenn ja welcher Pilz die Erkrankung hervorruft und welches Medikament zur Behandlung am besten geeignet ist. Auf das Ergebnis der Pilzkultur muss circa 4 Wochen gewartet werden. Zur Durchführung der Pilzkultur sammeln Sie am besten unmittelbar nach einer Waschung/Abtrocknen aufgeweichtes  Nagelmaterial in das  mitgegebene Heftchen. Das Nagelmaterial soll Unterhalb der Nagelplatte vorsichtig, um Verletzungen zu vermeiden (Diabetiker!),  mit einem stumpfen Messerende abgerieben werden. Je mehr gesammelt wird desto besser.

Es ist sinnlos eine Pilzkultur aus Material anzulegen welches mit Antimykotika  in Kontakt gestanden ist da sonst das Wachstum unterbunden wird und ein falsch negatives Ergebnis zur Folge hat. Es sollen daher mindestens 6 Wochen Abstand zwischen der letzten antimykotischen Behandlung, gleichgültig ob systemisch oder lokal, und der Materialentnahme liegen. Man kann durchaus versuchen die Behandlung ohne vorausgehende Pilzkultur zu beginnen. Dann aber kann es vorkommen, dass man nicht das optimale zur Verfügung stehende Medikament oder gar ein unwirksames aussucht.

Das Risiko sich anzustecken ist von lokalen Faktoren im Bereich des Nagels wie der Matrix (Nagel bildende Struktur) und der Zehen/Finger abhängig. Der Nagelpilz springt nicht von einer Zehe zur anderen!

Diagnose, Aufklärung, Beratung und Behandlung von  Pilzerkrankungen

Dr. Zloczower Wien